Mittwoch, 28. Juni 2006

Lady Macbeth die Dritte

Tja, ich oute mich mal: war heite in der dritten "Lady Macbeth von Mzensk" Aufführung. Mittlerweile sollte ja bekanntsein, dass ich schon langem irgendwie einen Narren an dem Teil gefressen habe. *g*
Jedenfalls war nach der B-Premiere letzte Woche nach der Oper eine Diskussionsrunde mit Dramaturgin, Dirigenten und zwei Sängern (davon der männliche Hauptdarsteller). Das ganze war hochinteressant, nachdem erst mal Süßholz geraspelt wurde ("Also diese Kritik in der X-Zeitung kann ich absolut nicht nachvollziehen, ist doch absoluter Quatsch was da steht...") kamen dann auch mal ein par kritische Stimmen, v.a. wegen dem abgelutschten M+ülldeponie-Abschluss-Bild (Murray, der die männöiche Hauptrolle sang, meinte, dass er bei der Anlunft in Mannheim währemd des Müll-Steiks am bahnhof meinte, er befände sich in einer Inszenierung *lol*) und dem Lautsprecher-Chor. Alles in allem ein sehr informativer Abend, wenn mich auch nicht alle Argumente der Regie überzeugt haben (vielleicht haben wir auch aneinander vorbei geredet *g*).
Tja, und die heutige Aufführung war hinsichtlich einer Panne wirklich besonders erlebenswert:
Situation: Katherina ist abends allein im Schlafzimmer und hat gerade ihren geifernden Schwiegervater rausgeworfen, der sie mal wieder belästigt hat. dabei hat sie die Kulissen-Tür zugeschlagen und abgesperrt. Entweder hat sie zu fest zugeschlagen oder zu fest abgesperrt. Jedenfalls erscheint planmäßig wenige Takte späte Sergeij, ihr (zukünftiger) Geliebter, der hereingelassen werden möchte, um die legendäre Sexszene zu gestalten. Dummerweise klemmt jetzt die Tür!! Vergebliches rütteln, auf- und zusperren, Schlüsseldrehen - die Tür bleibt zu! Verzweifelte Blicke richtugn Dirigent und Soufleuse. Erste Unruhe im Publikum. Aber es wird weitergesungen. Kurzentschlossen läuft dann Sergeij damit es zum richtigen Duett kommen kann, an der Bühnenand herum. Zwishcnedurch bekommt Katherina dann noch einen kurzen Lachflash *lol*
- Kinder, sowas erlebt man halt nur auf der Bühne!!!

Parsifal

So, habe ganz vergessen zu berichten, dass ich am 15.6. im "Parsifal" war. Eine sehr schöne und übrigens fast 50 Jahre alte Inszenierung, ganz im neu-bayreuther Stil: kaum Bühnenbild, alles nur auf Lichteffekte und Stimmung ausgerichtet. Man kam sich dann auch wirklich teilweise wie nach einer Zeitreise vor. Musikalisch war es auch ganz gut (mein erster live-Parsifal) und ich habe mich auch kaum gelangweilt, wohl auch deswegen, weil es auch erstaunlich textverständlich war - diese Osteuropäer haben echt tolle Stimmen!! Etwas enttäuschend war Murray, der den Parsifal gesungen hat. Ich fand ihn ein bissl leise, und dabei hat er als Parsifal ja gar nicht sooo lange zu singen. ;)

Pausengesprächschnipsel:
"..also diese Gegenstandslosigkeit des Bühnenbildes..."

Donnerstag, 15. Juni 2006

Lady Macbeth von Mzensk

So, endlich mal ein paar Eindrücke von der Premiere Lady Macbeth von Mzenskin Mannheim.
Also, die Umstände waren mal wieder etwas ungünstig: es war mal wieder sehr heiß und zu allem Überfluss habe ich noch eine Bügelschraube an Meiner Brille verloren, so dass ich die Brille die ganze Aufführung über auf der Nase balbacieren musste, sonst hätte ich nur die Musik genießen können (saß in der letzte Reihe) :( Aber das ließ sich ja dank dem dunklen Theaterraum gut verbergen (die Zuschauer um mich herum müssen mich für vollkommen eitel oder bescheuert gehalten haben, dass ich immer, sobald das Licht anging, die kaputte Brille weggesteckt habe *g*) Aber mittlerweile ist die Brille wieder repariert :)
Premieren sind ja immer wieder was spannendes und diese Premiere verhieß schon allein wegen der freizügigen Handlung aufregend zu werden: Das typische >60 Jahre.Premieen-Publikum wird mit Mord, Sex und Gewalt únd kaum melodien-seliger Musik konfrontiert. Leider wurde ich enttäuscht, denn es ging zwar hin und wieder ein Raunen durch die Menge, aber die meisten blieben, gerade mal ein halbes Dutzend Leute verlieen während der Aufführung die Oper und am Schluss gab es mehr Applaus als Buhs (es gab witzige Echo-Effekte Buh! - BRAAVOOO!! - Buh! BRAAAVOOOO! usw.).
Musikalisch und von der Personenregie fand ich die Inszenierug gut bis sehr gut. Teilweise fand ich die Sexszenen zuviel des guten, da geht die Wirkung der auskomponierten Szene einfach verloren, aber der viele Sex gehörte wohl ins Konzept der Regie.
Sängerisch war es durchwachsen. Es war ein bissl komisch, Jayne Casselman in der Titelrolle zu erleben, wenn man sie noch als Isolde im Kopf hat. Grandios war Mihail Mihailov als Boris.
Richtig Krach gemacht hat das Orchester. Einfach toll, diese Musik mal live zu erleben (da kommt eine CD nicht mit). Sehr interessnt gemaht war die Platzierung der zusätzlichen Blechbläsergruppe (quasi der "Nachbrenner") rechts und links in den Logen. Die Leute, die nebendran gesessen haben, taten mir leid *G*
Nicht so richtig warm werden konnte ich mit dem Bühnenbild. Ok, so übel ist die Idee nicht, das ganze im sozialistisch heruntergekommen Rußland der 90er Jahre spielen zu lassen, aber wieso musste dann die Mülldeponie im letzten Bild sein? Und vor allem wieso wurde da der unglaublich bewegende Chor hinter der Bühne gesungen?! Einer der besten Effekte wurden da verbaut...
Kurz: Sexszenen, Vergewaltigungen, Folter, Mord, ein besoffener Pope, spritzendes Blut und eine Leiche - alles war dabei und sorgt für großartige Unterhaltung!

Pausengesprächsfetzen:

- Also ich find's ganz toll!
- Also nein! Sowas... (traumatisiertes kopfschütteln)

- Ich habe das Stück ja hier schon vor ein paar Jahren gesehen...
- Ahja? Wurde das damals auch so derb inszeniert?
- Ja schon.... nur etwas anders...

- ...also diese Zwischenspiele sind quasi symphonisch...

- ...ganz fantastisch...

- (Blick in den Zuschauerraum) Och, sind ja doch recht viele Leute geblieben!

Premierenfeier:

Auf der Premierenfeier glänzte die Intendantin Regula Gerber in ihrer Laudatio durch einige Stilblüten:
Nicht nur hob sie das "tenorale Timbre" des Tenors(!) Charles Reid (Sinowi) besonders hervor, sondern verhaspelte sich in einem Satz über die Kostümbildnerin Kathi Maurer grammatisch derart, dass "in den Kostümen ihre [!] Geschmacksverwirrtheit" ausgedrückt wurden. Gemeint waren die Verwirrtheit der Figuren, nicht der Kostümbildnerin...

Und abschließend noch ein paar nette Zitate aus der Presse:

Mannheimer Morgen:

Was macht dieses Stück Bosheit, diese neun Bilder menschlicher Niedertracht und sexueller Archaik so skandalös, unerträglich und grässlich, dass einige Menschen polternd und Türe schlagend aus dem Nationaltheater Mannheim hinausstürmen wie einst Josef Stalin anno 1936?

Nun ja, nicht nur das das ältere Ehepaar von der Musik/Inszenierung angepisst war und sich türeschlagend davon
machte, jetzt wird es auch noch mit Stalin verglichen *lol*

[Der Regisseur] Knabe zeigt die Geschichte um die sich langweilende lethargische Kaufmannsgattin Katerina, die betrügt, dann tötet und am Schluss selbst betrogen wird, in einer Art modernem Naturalismus, der dem Besucher schlicht die Augen und Sinne öffnet - und nichts erklärt, denn das besorgt ohnehin Schostakowitschs hypersuggestive Klangsprache, die mit einem Bollwerk durchaus dissonanten Materials selbst das Schrumpfen der Schwellkörper im männlichen Glied nach der Ejakulation noch mit einem motivischen Kommentar versieht, einer glissandierend abstürzenden Posaune.

Schau an, der Kritiker hat die Musik verstanden und demonstriert seine stilistische Offenheit ;)

Echo Online:

Mord, dass das Blut spritzt, Folter im Polizeiquartier, brutale Vergewaltigung und vulgäre Sexszenen satt machen die Neuinszenierung zu einem Fest für Voyeure.

Also jetzt wird man schon als Spanner bezeichnet, nur wiel man gern in diese Oper geht. Mache ich mich jetzt verdächtig, nur weil ich ein Opernglas für die letzte Reihe mitnehme?!

Montag, 12. Juni 2006

György Ligeti ist tot

Die meisten werden fragen: Wer ist DAS den? Noch nie den Namen gehört!
Nun ja, den Namen vielleicht nicht, aber Musik, die er geschrieben hat. Ligeti war einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Und wenn ihr mal Stanly Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" oder "Eyes Wide Shut" gesehen habt, dann habt ihr garantiert auch Musikwerke von ihm gehört (z.B. die Hintergrundmusik zu den abgefahrenen optischen Effekten der Zeitreise in "2001").
Ligeti verstarb diese Nacht in Wien. Werde ihm zu Ehren gleich mal was hören...

Samstag, 10. Juni 2006

Fussball-WM und Puccini in 16:9

Gestern war also das große Auftakt-Spiel der WM, sogar mit Deutschland. Und wir haben (natürlich) gewonnen. Freut mich sehr, aber ich bin ja eher ein Fussball- bzw. Sportmuffel.
Hier im Wohnheim wurde im Hof auf der Wiese ein Fußball-WM-Fest gemacht. Dazu wurden zwei Gartenzelte aufgebaut (das war gar nicht so einfach *g*), Kühlschrank, Stühle und TV aufgebaut und dann schauten schließlich über 30 Mann kollektiv Fussball. Als die dann zu Beginn versuchten, die deutsche Nationalhymne zu singen, ging mir so richtig "das Herz auf": Man war sich zwar über den Text, nicht aber über die Tonhöhen/Tonart einig - uuuuh!

Da man seit 1990 weiß, dass Musik und insbesondere Puccini (Pavarotti singt Puccinis "Nessun dorma" aus Turandot zur WM) sehr gut zu Fussball passen, hatte ich keine moralischen Bedenken, anstatt der zweiten Halbzeit den ersten Akt von Puccinis "Madama Butterfly" im Nationaltheater live anzuschauen - da bekommt auch viel einfacher Karten für ;)
Kurz: ich war von der Inszenierung und der Aufführung hin und weg. Es war eine Repertoire-Vorstellung mit einer streng genommen eigentlich eher "langweiligen" und biederen Bilderbuch-Inszenierung in Breit-Bühnen-Format: man hat sich in einer quasi original eingerichteten japanischen Wohnung mit Paravants und Sitzkissen wiedergefunden, Meer und Garten im Hintergrund, die Sänger liefen in realistischen Kostümen wie um 1900 rum - einfach scheeen! Mir hat's gefallen (obwohl es mir eigentlich gar nicht gefallen dürfte *g*).
Musikalisch war es auch toll. Das Ensemble war sehr gut, allen voran Ludmila Slepneva in der Titelrolle war sehr beeinduckend, als Mozartsängerin hatte sie mich im Figaro aber weniger überzeugt. Dirigiert hat Michael Korth.

Also: an alle, die eine Einstiegsoper suchen: Madama Butterfly wäre sehr zu empfehlen! Mal sehen. wie es am Sonntag mit Lady Macbeth von Mzensk wird.

Donnerstag, 8. Juni 2006

Wenn man...

...als kleiner Lehrstuhlmitarbeiter von dem Professor dazu verdonnert wird, vor 300 Studenten eine Vorlesung/Übung zu halten, ist es klar, dass man entsprechend nervös ist. In der heutigen Datenauswertungs-Übung kam es dann zu folgender Szene:

HiWi rechnet Aufgabe auf Overheadfolie und schreibt:
...Stichprope:

Ein Raunen geht durch die Menge, HiWi, sehr irritiert, schaut drüber und entdeckt, dass er p und b verwechselt hat, korrigiert:
...Stichpbrope:

Gut, die Chancen, das richtige p in der Aufregung zu verwechseln, standen 50-50 ;) Jedenfalls war der Hörsaal nicht mehr zu halten und es wurde laut losgprustet, was ja eigentlich nicht sehr fair war/ist.
Bei dritten Versuch war jedenfalls Stichprobe zu lesen ;)

Olli, wir lieben dich trotzdem!!! ;)

Dienstag, 6. Juni 2006

Blauhelme

Heute in dem UN-Proseminar stellte ein Teilnehmer, nachdem er die "Grundausrüstung" der Blauhelm-Soldaten (nur leichte Waffen) erfuhr:
"Und was mach' ich als Blauhelm, wenn dann im Rahmen der Beobachtungs- und Kontrollmissionen plötzlich eine Konfliktpartei mir mit schwerem Gerät entgegenkommt und einmarschiert?"
Worauf der Dozent antwortete:
"Im schlimmsten Fall machen Sie dann gar nichts mehr, dann gehören Sie nämlich zu den etwa 2.000 Blauhelm-Soldaten, die bisher im Einsatz ums Leben gekommen sind..."

Ich habe heute übrigens ein Referat gehalten, es lief ganz ok (bessser kann's ja immer sein). Ich war zwar erst enttäuscht, dass meine "Drei Damen vom Grill" erst gar nicht da waren, aber dafür haben sie mich dann für eine wichtige Prüfung angemeldet.
Also nochmals ein Herzlichen Dank dafür!!!

Spielplan

Heute Nachmittag habe ich mich mal zum Nationaltheater begeben um mich nach der Platzverfügbarkeit einiger Aufführungen zu erkundigen. Nstürlich bieb es nicht beim Erkundigen: Karten habe ich ergattert für

Freitag, 9.6. Puccini: Madama Butterfly
(Im Ausland stationierter Marinesoldat geht Scheinehe mit minderjähriger Japanerin ein und lässt sie samt Kind sitzen; als er zurückkomt begeht sie Hara-Kiri. 1 Tote.)

Donnerstag, 15.6. Wagner: Parsifal
(Jugendlicher Dorftrottel der von nix Ahnung hat, rettet Sekte vor dem aus und betätigt sich erfolgreich als Arzt. 2-3 Tote.)

Und mein persönlicher Favorit, auf den ich mich am meisten freue und jedem ans Herz lege:
Sonntag, 11.6. Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk PREMIERE!!
(Abgesehen von sexueller Nötigung, Ehebruch, Auspeitschungen und einiger Sozialkritk passiert folgendes: Die gelangweilte Katharina tötet den missliebigen Schwiegervater mit Rattengift, hat dann Affaire mit dem Großknecht Sergeij, beide töten dann ihren Ehemann; bei der gemeinsamen Hochzeit wird der Mord aufgedeckt und beide nach Sibirien ins Lager gesteckt, auf dem Weg dorthin bandelt Sergej mit einer anderen Gefangenen an und Katharina stößt die Konkurrentin von einer Brücke und springt dann selbst in den Fluss. 4 Tote.)

[Musikwissenschaftmodus on]
In dieser Oper finden wir eine sehr explizite musikalische Darstellung des Geschlechtsaktes auf der Bühne. *g*
[Musikwissenschaftmodus off]

Also, wer vielleicht auch mal etwas Kultur erleben will, ich empfehle Madama Butterfly (schöne Musik) und/oder Lady Macbeth von Mzensk (spannende Musik und Story).

Montag, 5. Juni 2006

Emmes 2006

Dieses Wochenende war im Rahmen der Saarlouiser Woche die Saarlouiser Emmes, das große Volksfest mit viel live-Musik, lecker Essen, viel zu trinken und als Höhepunkt ein großes Feuerwerk. Leider war das Wetter nicht soo dolle und am Freitag war nicht allzuviel los, dafür aber am Samstag.
Das Feuerwerk war wieder mal grandios, zu Beginn wurde der Glockenturm des Rathaus mit roten Fackeln von innen "beleuchtet" und es folgte dann ein 20-Minuten-Lichtermeer, das von 5 verschiedenen Plätzen abgefeuert wurde...
Naja, so schön es ist: Ich finde das Feuerwerk sollte man mal ein wenig reduzieren, damit sich das nicht ausreizt. Am Ende stehen wir noh im Guiness-Buch der Rekorde mit dem "am längsten dauernden Feuerwerk". Ich bin da eher für Klasse statt Masse ;)
Scheen war's jedenfalls, und seehr lustig ;)

Internet im Zimmer Teil 2

Dieses Wochende bin ich natürlich wieder daheim gewesen (Feiertage und Emmes). Die Fahrt mit der Deutschen Bahn gestaltete sich mal wieder sehr Interessant, da diesmal nicht Horden von Katholikentag-Besuchern, sondern Pfadfinder (neudeutsch: Scouts) die Züge bevölkerten und mit überpackten Rucksäcken die Gänge blockierten.
Mein vater holte mich am Bahnhof und ich wagte mal vorsichtig die Frage "Bist Du mit dem Verlegen des Netzwerkkabels weitergekommen oder gibt's da arge Probleme?" Es folgte ein eher negativ ausfallender Lagbericht: Das Kabel hätte mit Stecker zwischen den Rohren nicht durchgepasst, ewig lange gebraucht, keine richtigen Auskünfte bekommen bzgl. dieser Steckdose... sehr frustrierend das ganze. Also stelle ich mich mal auf "Baustelle Zimmer" ein - dabei wollte ich doch den Rest von meinem Afika-Referat ausfeilen :(
Als ich dann die Tür öffnete und mir das "Chaos" anschauen wollte, gab's dann ein großes hallo: Eine sauber verlegte Netzwerksteckdose lächelte mich an und auf dem Schreibstisch lag schon ein Kabel. "Ja, dann probier's mal aus, ob's geht!" das habe ich dann auch gemacht und dieser Eintrag ging auch durch diese Leitung in die weite Welt des Internet *g*

Freitag, 2. Juni 2006

Musiknoten aus Hamburg

Vorgestern habe ich überraschend von Florian einen ganzen Stoß Kopien von Orgelnoten bekommen: 66 Choralimprovisationen von Sigfrid Karg-Elert. Die Noten wollte ich mir immer schon mal besorgen, denn es ist wahnsinnig abwechslungsreiche und spannende Musik. Teilweise leider auch sauschwer, sodass ich mich wohl auf das Mitlesen von Aufnahmen beschränken werde, was aber genauso Spass machen kann.
Aus heutiger Sicht ganz amüsant ist der (für die damalige Zeit - 1909 - aber typische) geschwollene Sprachstil der Spielhinweise, z.B.
  • Das Stück erheischt eine durchaus discrete Registrierung.
  • Leise bewegt
  • Mit kindlicher Einfalt und Ergebenheit, doch nie sentimental!
  • Innerlich, mit keuscher Beseelung (doch nie weichlich und schleppend).
Wenn ich irgendwann mal ein oder zwei Stücke kann, nehem ich mal mit dem Organisten der Christuskirche Mannheim Kontakt auf - auf seiner Orgel kann man so Sachen ideal spielen, wenn er mich denn mal dran lässt ;)

P.S. Und bevor jemand mit erhobenem Zeigefinger bzgl. kopierter Musiknoten kommt: Karg-Elert ist mittlerweile über 50 Jahre tot und die kopierte Ausgabe stammt von 1909. Da haben das UrhG und die GEMA leider Pech...

Nachtrag 5. Juni 2006:
Habe noch einige kuriose Vortragsangaben ergänzt ;)

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